Regie: Margit Wierer & Stefan Wiemers
Veranstaltungsort: Theater in der Kantine
Premiere: 07. Oktober 2011, 20:00 Uhr - 10 Vorstellungen
Presselinks:
Tragikkomödie von Friedrich Dürrenmatt (1921-1990)
Die Milliardärin Claire Zachanassian besucht die verarmte Kleinstadt Güllen, in der sie einst ihre Kindheit und Jugend als Klara („Kläri“) Wäscher verbracht hat. Während die Einwohner auf
finanzielle Zuwendungen und Investitionen hoffen, will Claire vor allem Rache für ein altes Unrecht: Als sie im Alter von 17 Jahren von dem 19-jährigen Güllener Alfred Ill ein Kind
erwartete, leugnete dieser die Vaterschaft und gewann mit Hilfe bestochener Zeugen den von Klara gegen ihn angestrengten Prozess. Entehrt, wehrlos und arm musste Klara Wäscher ihre Heimat
verlassen, verlor ihr Kind, wurde zur Prostituierten, gelangte jedoch später durch die Heirat mit einem Ölquellenbesitzer an ein riesiges Vermögen.
Die inzwischen hochangesehene „alte Dame“ hat insgeheim, als Vorbereitung für ihren Besuch, in der Vergangenheit alle Güllener Fabriken und Grundstücke aufgekauft, um die Stadt allmählich
zu ruinieren. Nun, 45 Jahre nach ihrer Vertreibung, unterbreitet sie den Güllenern ein ebenso verlockendes wie unmoralisches Angebot und verspricht: „Eine Milliarde für Güllen, wenn
jemand Alfred Ill tötet." Diese Forderung lehnen die Bewohner zunächst zwar entrüstet ab, beginnen jedoch gleichzeitig, über ihre Verhältnisse zu leben, sich Geld zu borgen und auszugeben
und die Kaufleute gewähren großzügig Kredite.
Vergeblich bemüht sich Alfred, Claire umzustimmen, seinen Fehler zu entschuldigen und seinen Freunden ins Gewissen zu reden.
Als Ill schließlich, von Schuld und Angst zermürbt, fliehen und nach Australien auswandern will, wird er von den Güllenern zum Abschied umringt: In der Gewissheit, „einer“ werde ihn
zurückhalten, wagt er es nicht, den Zug zu besteigen, der ohne ihn abfährt. „Ängstlich wie ein gehetztes Tier“ erkennt Ill: „Ich bin verloren.“ Der Bürgermeister lässt derweil in einer
eigens einberufenen Versammlung verkünden, dass Claire Zachanassian der Stadt eine Milliardenstiftung geschenkt. Die Bürger stimmen über Annahme oder Ablehnung der Stiftung ab. Was dabei
herauskommt ist vorhersehbar, aber doch erstaunlich.